Ende 2006 erreichte uns u.a. folgender Leserbrief in Reaktion auf das Flugblatt zur NPD
Unsere Antwort folgt darunter

N. schreibt: Als junge linke müsstet ihr eigentlich wissen, dass Skinheads keine Ausländer verprügeln, da ihre Wurzeln selber antirassistisch sind.

Alle Nazis die behaupten Skinheads zu sein haben nämlich keine Ahnung davon und setzen die R.A.S.H oder S.H.A.R.P in ein völlig falsches Licht. Und deswegen solltet ihr lieber zur Aufklärung Nazis anstatt Skinheads in eurem Bericht schreiben. 

Unsere Antwort: Hallo N., der Intention nach soll der erste Satz des Textes genau auf das Klischee anspielen, das Deutsche von ihren Neonazis haben. Das ist aber nicht gut genug gekennzeichnet, und deswegen waren wir da ungenau und haben ärgerlicherweise das Klischee reproduziert. Wir werden das im Text ändern. Natürlich sind lange nicht alle Skinheads Nazis und lange nicht alle Nazis Skinheads. Szeneintern wird da ja auch geschieden: in Skinheads und Boneheads. Wir glauben aber schon, dass es Skinheads /gibt/, die Nazis sind. Du sagst, das ginge gar nicht, weil die Wurzeln der Szene antirassistisch sind. Aber kann sich nicht ein Style von den Ideen seiner Urheber entfernen? Es gibt doch auch Nazipunks, Nationalbolschewisten, Autonome Nationalisten und was auch immer. Das spezielle Problem bei Skinheads ist natürlich, dass die immer alle über einen Kamm geschoren werden, und dass (wie bei uns dooferweise auch) einfach die Gleichung Skinhead=Nazi gemacht wird. Wenn man das aber nicht macht, muss man doch nicht andersherum behaupten, dass es gar keine Naziskins gibt, oder? Wir finden es sogar wichtig, zu wissen, dass es Nazipunks und Naziskins geben kann, weil das zeigt, dass keine sympathische antibürgerliche Bewegung per se links ist und bleibt, sondern, dass man immer aufpassen muss, was genau die Anhänger an 'antibürgerlich' jeweils interessant finden, und was sie dann draus machen. Liebe Grüße, K, von jungelinke